Geimpfte Maßnahmenkritiker im Gespräch

Obwohl selbst geimpft, hat sich Nachdenkseiten-Chefredakteur Jens Berger sehr frühzeitig als Kritiker der Maßnahmen positioniert. Nachdem die Spaltung der Gesellschaft in „Geimpfte“ und „Ungeimpfte“ zunehmend forciert wird, setzt er sich noch klarer für das Recht auf freien Impfentscheid ein. So pochte er am 27.7. im Artikel „Die Impfdebatte entgleist“ auf den Erhalt der Grundrechte für alle. Am 6.8. erschien auf den NDS ein weiterer Beitrag „Die Impfdebatte führt zur Spaltung der Gesellschaft – Lassen Sie das nicht zu!“.

Diese beiden Artikel waren für mich Anlass, nach weiteren Menschen zu suchen, die – trotz eigener Impfung – den Regierungsmaßnahmen kritisch gegenüberstehen. Es zeigt sich bei meinem Aufruf nach Gesprächspartnern sehr schnell: es sind viel mehr, als wir „Ungeimpfte“ es befürchten. Wir stehen mit unserer Forderung nach dem Recht auf eigene Entscheidung und vollständiger Wiederherstellung der Grundrechte nicht allein da. Das ist in meinen Augen ein ermutigendes Zeichen und sollte von viel mehr Menschen wahrgenommen werden. Daher diese Interviewreihe, die zwischen Anfang und Ende August 2021 entstand. Daher habe ich alle Gespräche anonym geführt. Ich danke Jens, Caillea und Cordula für ihre Haltung, die dazu beitragen, die Spaltung in der Gesellschaft zu überbrücken.

Da ich Jens schon länger kenne, wurde das Interview per Du und nicht anonym geführt. Einigen meiner weiteren Gesprächspartnern, die sich nach Aufrufen bei Facebook und Telegram bei mir gemeldet haben, war eine Anonymisierung ihrer Person ein Anliegen, da sie aus beruflichen Gründen keine Risiken eingehen wollten.

Kritisch von Anfang an

Zur Person

Jens Berger, Jahrgang 1972, lebt in Niedersachsen, ist mit einer Intensivkrankenschwester verheiratet und hat ein erwachsenes Kind. Der Journalist und Redakteur bei den Nachdenkseiten hat als Autor mehrere Sachbücher veröffentlicht, als letztes erschien „Schwarzbuch Corona: Zwischenbilanz der vermeidbaren Schäden und tolerierten Opfer“, in dem er sich kritisch mit der Pandemie und ihren verschiedenen Folgen auseinandersetzt.

Lieber Jens, was unsere Haltungen zu den Impfungen angeht, liegen wir ziemlich weit auseinander, beim Recht auf freie Entscheidung stehen wir aber auf der gleichen Seite, und ich habe mich sehr über deine beiden letzten maßnahmenkritischen Artikel gefreut. Was hat dich  dazu veranlasst?

Dass ich die Maßnahmen grundsätzlich kritisch sehe, ist ja keine Frage der konkreten Impfentscheidung. Meine Maßnahmenkritik insgesamt würde den Rahmen sprengen, darum habe ich ja das Schwarzbuch geschrieben. Konkret zur Impffrage: jetzt wo jeder in der Risikogruppe ein Impfangebot bekommen hat, sind Notwendigkeit und Angemessenheit der Maßnahmen überhaupt nicht mehr nachvollziehbar. Das Narrativ der ganzen Maßnahmen war, dass Menschen, die einer Risikogruppe angehören, nicht gefährdet werden dürfen. Jetzt hat jeder, der sich gefährdet fühlt, dieses Impfangebot erhalten, damit fällt die Begründung weg. Jeder, der nicht schwer an Corona oder Covid19 erkranken will, kann das Risiko durch die Impfung sehr deutlich reduzieren.

Jetzt gibt es keinen Grund, dass der Staat die Bürgerrechte aller einschränkt und sehr, sehr tief in die wirtschaftlichen Belange, beispielsweise von Gastronomen, Hoteliers, Gewerbetreibenden interveniert.

Wie bewertest du die Krankheit von der Gefährlichkeit her?

Es gibt wohl keine andere Krankheit, die dermaßen spezifisch gefährlich ist. Für junge Leute ist die Krankheit sehr ungefährlich, für alte Menschen mit den einschlägigen Vorerkrankungen wiederum ist sie sehr gefährlich. Ich habe Probleme damit, wenn man versucht, die Gefährlichkeit der Krankheit als Gesamtes für die Gesamtbevölkerung einzuordnen.

Du hast dich frühzeitig mit den verschiedenen Impfungen auseinander gesetzt, deine Frau wurde ja sehr früh geimpft, richtig?

Als Krankenschwester hat sie tagtäglich mit Covid19 Patienten zu tun. Sie muss sich selbst schützen, da die Hygieneschutzmaßen in unserem privatisierten Gesundheitssystem nicht gerade die besten sind. Sie wollte aber auch ihre Patienten schützen. Es liegen ja nicht nur Covid19-Positive Menschen auf Intensiv, sondern auch viele multimorbide alte Menschen, sprich genau diejenigen, die bei einer Covid19 Erkrankung mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit einen sehr, sehr schweren Verlauf haben. Sie hat sich auch impfen lassen, weil sie beruflich eine hohe Verantwortung hat.

Warum hast du dich impfen lassen?

Letztendlich war es ja eine Risikoabwägung. In meinem Alter und bei meinem gesundheitlichen Status ist die Gefährdung nicht groß, es besteht ein Restrisiko. Diverse Studien legen nahe, dass das Virus nicht verschwindet, sondern endemisch wird und so infiziert sich über kurz oder lang höchstwahrscheinlich jeder. Ich habe abgeschätzt, wie groß meine persönliche Gefährdung durch Krankheit bzw. Impfung sind. Bei beidem ist die Gefährdung für mich gering, bei der Impfung in meinen Augen noch geringer als bei der Krankheit. Ich persönlich messe dieser Frage – da bin ich wohl einer der wenigen, wenn ich mir die aufgeheizte Debatte anschaue – aber auch gar keine so große Bedeutung bei.

Aufgeheizt wird es durch den Impfdruck. Da ist meine Position ganz klar, jeder soll frei entscheiden dürfen. 

Das ist auch meine Position. Jeder informiert sich ja auch anders. Ich führe die Debatten ja auch in meinem Freundes- und Bekanntenkreis. Wer sich jetzt hauptsächlich über einschlägige Alternativmedien informiert, der kriegt die Informationen ganz anders aufbereitet als jemand, der im anderen Extremfall nur Tagesspiegel oder Spiegel liest.

Der eine sieht halt in der Impfung eine große Gefahr, der andere sieht in der Erkrankung eine große Gefahr, ich persönlich sehe aufgrund meines Informationsstandes in beidem keine große Gefahr.

Für das Buch habe ich sicherlich hunderte Studien gelesen. Auch wenn ich molekularbiologische Einzelheiten nicht selber bewerten kann, als studierter Ökonom habe ich die Statistiken und Analysen gut bewerten können. Von Anfang fand ich es anhand der ersten Studien aus China arg überraschend, was hier für eine Panikmache betrieben wurde. Dabei sind weder die Krankheit noch der Impfstoff Grund für Panik.

Welcher Impfstoff wurde bei dir verwendet?

Moderna.

Hattest du da die Wahl?

Nein. Das hing vom Termin im Impfzentrum ab. Mir war das letztendlich auch egal, solange es kein AstraZeneca ist, da ich bei Vektor-Impfstoffen mehr Zweifel am Wirkprinzip habe als bei mRNA-Impfstoffen.

Hattest du keine Befürchtungen in Sachen Nebenwirkungen bzw. Impfreaktionen?

Vor Impfreaktionen, die weniger dramatisch sind, hatte ich schon Befürchtungen. Bei den Nebenwirkungen, die ja dramatisch sein können, habe ich mich auf die Statistik verlassen. Dass hier Risiken bestehen, ist klar, aber bei jedem Antibiotikum gibt es ein Restrisiko, allergisch zu reagieren. Ich möchte den Vergleich mal so anstellen. Impfung und Krankheit sind russisch Roulette, bei der Krankheit habe ich einen Revolver mit 10.000 Kammern und einer scharfen Patrone, und bei der Impfung ist es 1.000.000 Kammern und eine Patrone. In beiden Fällen eigentlich immer noch ein geringes Risiko, wenn man nicht vorerkrankt ist. Wäre ich ein junger Mann, für den die Krankheit extrem ungefährlich ist, hätte ich wegen des Restrisikos der Herzmuskelentzündung eine andere Risikobewertung bei der Impfung. Mit knapp 50 schaut es eben anders aus.

Und bei Kindern?

Indiskutabel. Ich bin überhaupt kein Anhänger davon, die Kinder impfen zu lassen. 

Wie siehst du den zunehmenden Impfdruck bzw. den Impfzwang, der de facto besteht?

Das sehe ich sehr, sehr kritisch, aus mehreren Gründen. Zum einen ist es eine sehr persönliche Entscheidung, die jeder selber treffen muss. Jeder hat die Informationen, auf deren Basis er das selber entscheiden kann.

Das Argument, dass ungeimpfte Menschen Geimpfte gefährden, ist überhaupt nicht stichhaltig. Wer so argumentiert, glaubt wahrscheinlich nicht an das Konzept der Impfung. Das sind für mich die wahren Impfskeptiker.

Und wie gesagt, da jeder ein Impfangebot bekommen hat, fällt dieser Punkt ganz einfach weg. Es ist jedem selber überlassen – ich sag es jetzt mal zynisch -, wie er die Immunisierung bekommen will, ob durch eine Erkrankung, die für junge Menschen meist symptomfrei verläuft, oder durch die Impfung. Aufgabe des Staates ist der Schutz der Hochrisikogruppen, da hat er in meinen Augen viel zu wenig getan, stattdessen hat er durch die Maßnahmen Kinder und junge Leute geschädigt, die kaum ein Risiko haben. Man darf niemanden zwingen, sich impfen zu lassen, weder direkt noch indirekt durch irgendwelche Benachteiligungen. Staat und Medien, vor allen Dingen die lautstarken Leitartikler, sollten es endlich unterlassen, Geimpfte und Ungeimpfte gegeneinander aufzuhetzen. Das perfide Framing, dass man die Maßnahmen nur wegen der Ungeimpften aufrechterhält, muss ein Ende haben.

Wie stehst du zu den sonstigen Maßnahmen jenseits der Impfung?

Die halte ich mittlerweile für unsinnig. Im letzten Winter ging es noch darum, die Hochrisikogruppen zu schützen, da hatte ich für bestimmte Maßnahmen durchaus Verständnis. Die Zutrittsbeschränkungen und Tests für Besucher und Personal in Altenheimen und Krankenhäusern waren nachvollziehbar, nicht aber die Schließung von Diskotheken, wo sich in der Regel keine Leute aus der Risikogruppe rumtreiben. Und wenn es welche tun, wäre das eine eigenverantwortliche Entscheidung. 

Das ist der Punkt, wo wir ganz klar Gemeinsamkeiten haben. Auch für mich steht das Recht auf eigenverantwortliche Entscheidung ganz oben auf der Agenda. Ich bin froh, dass wir uns trotz aller unterschiedlichen Auffassungen nicht „an die Köppe“ bekommen haben, uns nicht haben spalten lassen.

Ich finde es auch immens wichtig, der Spaltung der Gesellschaft, die ja de facto vollzogen wurde, entgegen zu wirken. Das findet leider von beiden Seiten statt. Die Lauterbach-Freaks und Alarmisten poltern gegen „Querdenker“, auf der anderen Seite sind viele der Maßnahmenkritiker und „Querdenker“ auch nicht besser und gehen aggressiv auf Menschen los, die sich impfen lassen. Ich sage immer: Kinder, vertragt euch. Die Impfung ist eine ganz persönlich Entscheidung.

Ich poltere gegen die, die mich zwingen wollen, da werde ich zugegebenermaßen grob, denn für mich ist der Nürnberger Kodex der Maßstab. Ich bin nicht bereit, an diesem Versuch teilzunehmen. Punkt.

Das ist doch vollkommen in Ordnung. Ich habe vollstes Verständnis und vollsten Respekt für alle Leute, die eine eigene Entscheidung treffen, das unterstütze ich absolut.

Danke Dir!

Ich will meinen Sohn sehen dürfen

Zur Person

Caillea G. ist Jahrgang 1954 ist als Buchhaltungs- und Unternehmensberaterin selbstständig. Die verheiratete Mutter von drei erwachsenen Kindern, von denen eines schwerbehindert ist, lebt mit ihrem Mann in der Oberpfalz.

Aus welchen Medien informieren Sie sich?

Möglichst breit! Im Mainstream lese ich Querbeet und bei investigativen und alternativen Medien wie Nachdenkseiten, Heise, Rubikon oder RT bin ich auch unterwegs. Ich stehe allen Medien sehr kritisch gegenüber und überprüfe deren Aussagen. Jeder berichtet ja immer nur aus der eigenen Sicht. Zu Corona habe ich alle möglichen Berichte und Studien gelesen, wenn ich etwas herausfinden möchte, finde ich es raus. Ich versuche so neutral wie möglich zu sein, mir mein Bild zu machen, lasse Dinge aber auch einfach stehen, wenn ich sie nicht beurteilen kann.

Wie ordnen Sie die Krankheit ein?

Meine Tochter, die als Biologin in einem Corona-Testlabor arbeitet, das aktuell nicht-invasive Tests für Kinder entwickelt, hat meine Haltung bestätigt: Covid ist wesentlich gefährlicher als eine Grippe/Influenza. Die Auswirkungen bei Covid sind erheblich, ich habe es im Bekanntenkreis erlebt, wenn es jemanden erwischt, kann es sehr schlimm sein. Ich bin ja selbst Asthmatikerin und bin auch kein Impfgegner, speziell wenn es um den Schutz besonders gefährdeter Gruppen geht. 

Warum haben Sie sich impfen lassen ?

Mein behinderter Sohn, der in einer Einrichtung lebt, war mein Anlass für die Impfung. Im vergangenen Jahr hatte er sich mitten in der Lockdown-Zeit einen komplizierten Bruch zugezogen, lag drei Monate auf Intensiv – und ich konnte ihn nicht besuchen. Das hat er mir sehr übelgenommen und das soll nicht noch mal passieren. Auch wenn ich an Asthma leide – für mich selbst hätte ich die Impfung voraussichtlich nicht in Anspruch genommen. Ich habe ein unglaublich gutes Immunsystem und war seit Jahren nicht krank. Ich ernähre mich bewusst, habe eine gute Konstitution – warum sollte ich mein hauseigenes Immunsystem aushebeln? Auch wenn ich nicht grundsätzlich impfkritisch bin: Der eigene Körper kann mehr als man es ihm zutraut.

Ich habe keine Schwarz-weiß-Sicht, bin der Meinung, dass jeder selbst entscheiden soll. Es gibt Fälle, da halt ich es für sinnvoll und notwendig.

Ist man gefährdet, körperlich geschwächt und ängstlich, wie beispielsweise meine Mutter, kann man nicht mehr nur auf den eigenen Körper setzen. Wir haben das gemeinsam besprochen und dann hat sie entschieden, sich impfen zu lassen.

Welcher Impfstoff wurde verwendet, hatten Sie da die Wahl?

Bei uns gab es drei Impfstoffe – Astra, Moderna und Biontech – zur Auswahl. Ich habe mich für Biontech entschieden.

Hatten Sie keine Angst vor Nebenwirkungen und gab es welche?

Ich hatte keinerlei Nebenwirkungen und hatte auch keine Angst. Ich habe aber auch vor kaum etwas Angst, auch vor dem Tod nicht.

Meine Mama hat aber drei Tage nach der 2. Impfung flachgelegen. Sie hatte Fieber, der ganze Körper tat ihr weh und sie war psychisch angegriffen. Mein Sohn (35) war über eine Woche krank, hatte hohes Fieber und wurde unglaublich aggressiv. Er hat eine Impuls-Kontrollstörung. Wir, d.h. auch die Pfleger, haben vermutet, dass es von der Impfung kam, denn nachdem das Fieber weg war, verschwand auch die Aggression.

Wie stehen Sie zu dem zunehmenden Impfdruck bzw. sich abzeichnenden Impfzwang?

Am schlimmsten finde ich, dass man den Menschen Angst macht und sie durch Angst und Fehlinformationen in die Impfung treibt. Die Einschränkungen sind indiskutabel.

Wir haben die ursprünglich anvisierte kritische Impfquote bereits erreicht. Die gefährdeten Bevölkerungsgruppen sind durchgeimpft. Zwang geht gar nicht, gleichgültig worum es sich handelt. Es gibt das Grundgesetz, die UN-Menschenrechtscharta, die dem entgegenstehen.

Dazu kommt, dass die ganzen Daten, die man offiziell erhält, wirklich fragwürdig erscheinen. Von Ärzten und Wissenschaftlern geforderte Datenerhebungen werden verweigert. Selbst das RKI kann keine verlässlichen Daten für Impfquote oder Nebenwirkungen liefern, trotzdem wird der Inzidenzwert als wesentlicher Faktor propagiert. Das in Verbindung mit dem defacto-Zwang hinterlässt ein G‘schmäckle, wie man bei uns sagt.

Als Kind habe ich viele Geschichten von meinen Eltern über Hitler und den Weltkrieg gehört, wie das alles anfing. Und wenn ich sehe, was jetzt passiert, frage ich mich, ob sie wieder den Faschismus etablieren wollen. Mir ist wichtig, alles zu hinterfragen, nicht einfach alles hinzunehmen. Wenn ich mir die Situation anschaue: keine vernünftige Datenlage, eine große Zahl an Wissenschaftlern, die die Regierungsmeinung nicht mittragen und die Entwicklung in Israel, UK oder Island, wo trotz hoher Durchimpfungsrate die Inzidenzen in die Höhe gehen, da muss man doch Fragen stellen. Und wenn Fragen nicht erlaubt werden, dann wird es langsam kritisch.

Wie stehen Sie zu den sonstigen Maßnahmen?

Der Lockdown in der Anfangsphase war in meinen Augen sinnvoll. Man brauchte Zeit, um zu forschen, Hilfe und Antworten zu finden. Ich habe in Spanien mal eine lokale Epidemie mitgemacht, Cholera und Diphtherie – die Menschen sind reihenweise umgefallen.

Wenn man nicht weiß, was auf einen zukommt, ist ein temporärer Lockdown nachvollziehbar. Ist aber fast ganze Bevölkerung durchgeimpft – wir liegen wohl bei 70% – wird es absurd. Die kritische Masse ist erreicht, dass der Virus nicht mehr so viel Kraft bekommt.

Da muss man die Kollateralschäden sehen – die Vereinsamung der alten Menschen, die Traumatisierung der Kinder durch Eingesperrt sein und Masken. Heute haben mehr und mehr Kinder eine spezielle Atemwegserkrankung. Kein Wunder. Im Arbeitsrecht ist geregelt, dass Maskenträger regelmäßig Pause machen müssen – und die Kids sitzen 5-8 Stunden mit Maske in der Schule. Darum: was heute weiterhin läuft, finde ich völlig daneben.

Danke für  ihren offenen Blickwinkel!

Beamtin verliert den Glauben in die Grundrechte

Zur Person

Cordula V., geboren 1967 ist verheiratet und lebt in Oberbayern. Die Landesbeamtin bei der Justiz arbeitet im gehobenen Dienst beim Amtsgericht, ist politisch interessiert, aber nicht aktiv.

Aus welchen Medien informieren Sie sich?

Überwiegend sind es inzwischen die alternativen Medien, aus denen ich Informationen beziehe, darunter Tichys Einblick, Achgut oder reitschuster.de. Ganz selten sehe ich mir Reportagen in den öffentlich rechtlichen Medien an. ARD, ZDF kann ich nicht mehr sehen, wenn ich die Tagesthemen einschalte, kann ich die Panikmache nicht mehr hören. Die Inzidenzen steigen, steigen, steigen, aber die Rettung naht! Man lässt sich impfen, und dann ist alles gut. Laut Medien wollen ja alle den Impfstoffandererseits wird mit verrückten Aktionen dafür geworben. Ich kenne Menschen, die sich impfen lassen wollen und Menschen die es ablehnen. Das was man dazu im Fernsehen hört, stimmt einfach nicht.

Wie ordnen Sie die Krankheit ein?

Die Krankheit ist für bestimmte Personenkreise sicher gefährlich. Alte, Vorerkrankte – wenn es die erwischt, sterben sie mit oder an Corona.

Die Krankheit ist aber nicht so gefährlich, wie man es uns verkauft. Ich muss auch offen sagen, mir fehlen die Toten. In meinem Bekanntenkreis gab es niemanden, der einen schweren Verlauf gehabt hat.

Drei Menschen waren erkrankt, die litten mehrere Wochen wie bei einer sehr schweren Grippe, haben es aber überlebt. In meinem Supermarkt sehe ich seit 18 Monaten immer die gleichen Verkäuferinnen, ich hätte sicher mitgekommen, wenn eine von ihnen erkrankt wäre, das wäre in unserer Kleinstadt nicht verborgen geblieben. Das ist also kein Ebola-Virus. Ein weiterer Lockdown ist durch nichts gerechtfertigt. Wer Angst hat oder sich als gefährdet einordnet, kann sich ja mit Maske, Abstand oder auch Impfung schützen.

Warum haben Sie sich impfen lassen ?

Ganz banal: wir wollen  im Urlaub zum Campen nach Kroatien fahren und ich möchte bei der Rückreise nicht in Quarantäne geschickt werden. Nach aktuellem Stand kann ich selbst aus Hochrisikogebieten ohne Test und ohne Quarantäne einreisen. Ich möchte auch meine Kollegen nicht hängen lassen. Wir haben ein gutes Klima bei uns, andere sollen das nicht ausbaden müssen. Es gab zwar auch bei uns Anreize, sich impfen zu lassen, von meiner Abteilung sind rund 50% geimpft, aber Impfdruck haben wir keinen, es gibt keine Unterschiede zwischen Geimpften und Ungeimpften. Das höre ich auch von anderen Standorten.

Welcher Impfstoff wurde verwendet, hatten Sie da die Wahl?

Eine Wahl hatte ich nicht, mein Hausarzt hat Biontech verimpft. Ich habe versucht mich zu informieren, aber wurde daraus nicht so richtig schlau. Die Wirkung ist ja nicht wirklich erforscht, längerfristige Folgen, Impfschäden, Nebenwirkungen sind nicht bekannt. Mal steht es so in der Zeitung, dann liest man das Gegenteil. Objektiv abwägen konnte ich nicht und habe daher meinem Hausarzt vertraut.

Nebenwirkungen hatte ich nur bei der ersten Impfung, am nächsten Tag starke Erkältungssymptome und massive Erschöpfung. Bei der zweiten habe ich nichts gemerkt.

Wie stehen Sie zu dem zunehmenden Impfdruck bzw. sich abzeichnenden Impfzwang?

Ich empfinde es bereits jetzt als Zwang, auch wenn sie sagen, es wäre keiner. Ich habe mich ja auch nicht impfen lassen aus Angst vor der Krankheit, sondern nur, um ungestört reisen zu können.

Rechtlich stehe ich davor und staune. Ich habe mal gelernt, dass unsere Grundrechte in Stein gemeißelt sind. Zu erleben, dass diese einfach ausgehebelt werden, man uns Grundrechte wie Berufs-, Versammlungs- und Reisefreiheit nimmt und auch das Recht auf körperliche Unversehrtheit de facto angetastet wird, ist für mich immer noch unfassbar.

Die Ministerpräsidentenrunde, die uns unsere Rechte einfach genommen hat , denkt  ja auch scheinbar nicht darüber nach, wann wir diese denn wieder zurückbekommen. Es wird nur über den nächsten Lockdown diskutiert.

Wie stehen Sie zu den sonstigen Maßnahmen?

Es war für mich nicht nachvollziehbar, dass ich mit Maske Lebensmittel kaufen darf aber keine Jeans.

Modegeschäfte mussten schließen, Kneipen waren bei uns dank Herrn Söder bereits im November 2020 geschlossen – und das, obwohl sie sämtliche Hygienekonzepte und Auflagen umgesetzt hatten. Es gab Plexiglasabtrennungen zwischen den Tischen, auch die Abstände wurden erhöht und man musste sich in Listen eintragen. Trotzdem war ein Gasthausbesuch verboten, Baumärkte durften aber wieder aufmachen. Bundesweit wurden Blumenläden wieder geöffnet, nur in Bayern blieben diese infektiös. Man kann sich zwar draußen im Freien allein nicht anstecken – aber abends durfte man nicht um den Block laufen, bzw. die Region nicht verlassen. Es galt ja teilweise eine15km Regelung. Im Büro konnte ich allein ohne Maske arbeiten, am Flur gab es bis 13 Uhr Maskenpflicht. Wer soll bzw. kann das noch ernst nehmen?

Ich hoffe, es kommt nicht zu einer Spaltung zwischen Geimpften und Ungeimpften. Ich habe den Eindruck, dass viele den Panikmachern immer noch glauben. Diese Menschen haben wirklich Angst und erwarten, dass alle es ihnen gleichtun. Selbst Genesene und Kinder ab 12  werden nicht mehr in Ruhe gelassen und sollen sich impfen. Der Spaltung müssen wir alle entgegenwirken und dafür sorgen, dass es weniger Angst und Panik gibt.

Das versuche ich mit diesem Artikel. Danke.

Erstveröffentlichung in Deutschland bei der Frischen Sicht
Erstveröffentlichung in Österreich bei TKP.at

Bildquelle: pixabay esudroff

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